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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 276

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
276 Neue Geschichte, Athen zu seiner Residenz erkor und wieder aufbaute, auck eine Universität daselbst gründete, die viel Gutes ftiftete' doch aber mit Undank belohnt und zuletzt vertrieben wurde. Jetzt herrscht dort ein dänischer Prinz G eor g, mit einer Russin vermählt. Während Nikolaus sich noch mit der Unterwerfung der Bergvölker im Kaukasus beschäftigte, die er nicht erleben sollte, brachen die Polen (29. Nov. 1830) in Warschau los, worüber das junge Europa hoch aufjubelte. Allein, so begeistert die Adeligen gegen die Russen kämpften, während auch die ans Indien nach Europa gewanderte Cholera unter den Heeren fürchterlich aufräumte, siegte doch endlich die Uebermacht. Im September 1831 wurde Warschau von Paskewitsch erstürmt; und nun begann ein schauerliches Strafgericht. Was von den Schuldigen nicht in den Westen entrann, wurde nach Sibirien und in den Kaukasus geschickt, das Land möglichst russi-sicirt und etliche Millionen unirter Griechen in Litauen zur Trennung von Rom gezwungen. Nikolaus aber wurde nun als Bezwinger der Revolution besonders in Deutschland bewundert und gefürchtet. Ueberall suchte er die russische Kirche und Sprache auszudehnen, auch in den deutschen Ostseeprovinzen, wo Zehntausende von evangelischen Bauern in die orthodoxe Kirche hereingelockt wurden. Es schien, der Mann im Osten dürfe thun, was ihm beliebe. Bis nach Indien drang die Furcht vor dem unaufhaltsamen Vordringen feiner Politik und veranlaßte die Briten zu verhängnisvollen Zügen in's afghanische Bergland (1839 — 42). Als die Polen noch einmal einen Erhebungsversuch wagten (1846), ward bald Ruhe geschafft und ihre letzte Freistadt Krakau von Oesterreich in Besitz genommen. Doch sein Hauptaugenmerk richtete Nikolaus aus die Türkei und hielt 1853, da 400 Jahre seit der Eroberung Konstantinopels verstrichen waren, die Zeit für gekommen, dem „kranken Mann" ein Ende zu machen. Allein nun vertrat ihm ein neuer Gegner den Weg.

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 278

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
278 Neue Geschichte. Jahr später war er „Kaiser der Franzosen". Nun heirathete er eine spanische Gräfin, die ihm 1856 einen Sohn schenkte. Damit man sich in Europa nicht vor ihm fürchte, verhieß er: „das Kaiserreich wird der Friede sein." Mittlerweile war die Revolution in den umliegenden Ländern niedergeschlagen worden. Nikolaus aber, der den Emporkömmling nicht Bruder heißen wollte, fieng nun mit der Türkei Händel an (1853), um die Rechte der griechischen Kirche zu wahren; er glaubte gewiß zu sein, daß England und Frankreich sich nicht gegen ihn verbünden werden. Dennoch geschah es. Nachdem die türkische Flotte (Nov.) von den Russen bei Sinope vernichtet war, drangen die Flotten der beiden Westmächte in's schwarze Meer ein, landeten ihre Heere in der Krim und belagerten nun die Zwingburg dieses Meers, das seste Sebastopol ein Jahr lang, bis sie endlich die Südseite eroberten (Sept. 1855). Da Nikolaus gestorben war und sein Sohn Alexander Ii. einsah, daß Rußland vorerst uachgebeu müsse, wurde März 1856 der Friede zu Paris geschlossen, der den Russen die Dvnau-münduugeu abnahm und das schwarze Meer nur für Handelsschiffe offen erklärte. In der Folge 1859 wurden die Douaufürstenthümer zu einem vom Sultan fast unabhängigen Staat Rumänien verbunden. Rußland aber durfte (bis 1859) die Eroberung des Kaukasus vollenden und gewann durch Verträge von China (1858) das Amurland. Es hatte auch eiu Stück vou Nordamerika, dieses verkaufte Alexander um 30 Mill. M. an die Vereinigten Staaten, 1867, und breitete dafür seine Herrschaft über Tnrkestan und Chiwa aus. Auch in diesen fernen Osten Asiens sandte Napoleon seine Heere; er wollte nicht hinter den Russen zurückbleiben , die dort so viel Land wohlseil bekamen; nicht hinter den Engländern, die in I n d i e n bald Sindh (1843), bald den Pandschab (1849), bald Pegn (1852) eroberten und zwar einen furchtbaren Aufstand ihrer braunen Sol-

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 179

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Das Deutsche Reich in seinem Verhältnis zum Auslande. 179 Später aber hat sich Ferdinand dem Zaren unterworfen und (1908) den Königstitel angenommen. Frankreich hat seit 1881 seinen auswärtigen Besitz bedeutend erweitert: es hat sein Protektorat über Tunis errichtet, hat Tongking (unter der Verwaltung Ferrys), sowie Landstriche am Senegal und obern Niger bis Timbuktu und n. vom Congo erworben und Dahome und Madagaskar unter französische Schutzherrschaft gestellt. Im April 1904 traf Frankreich (Delcasse) mit England ein Abkommen, das diesem in Ägypten, jenem in Marokko, wo ziemlich verworrene Zustände herrschen, freie Hand ließ. Der Umstand, daß dieser Vertrag Deutschland nicht in der üblichen Form mitgeteilt wurde, veranlaßte dessen Einspruch, und eine zeitlang schien ein Krieg ausbrechen zu sollen. Die Beschlüsse der internationalen Konferenz in Algeciras (unweit Gibraltar) (April 1906) ordneten die Angelegenheiten Marokkos; bei den Verhandlungen zeigte es sich, daß Deutschland nur Österreich-Ungarn auf seiner Seite hatte. Auch Italien hat trotz den schweren Schäden seiner Volkswirtschaft koloniale Eroberungen gemacht und Assab und Massaua am Roten Meer besetzt, hat aber dann in einem Kriege mit Abessynien eine schwere Niederlage erlitten. Über die deutschen Kolonien s. § 149. Die Vereinigten Staaten sind seit der siegreichen Beendigung ihres Krieges mit Spanien (1898), der ihnen die Herrschaft über Cuba und den Besitz von Puertorico und den Philippinen einbrachte, in das System der Großmächte eingetreten. 3. Der russisch-japanische Krieg und die russische Revolution. § 142. a) Das Vordringen Rußlands in Asien und die Wirren in Ostasien. Seit den 50er Jahren war Rußland in Zentralasien stetig vorgedrungen. Die Russen hatten ihre Macht über Turkestan {Samarkand, Buchara, Chiwa) ausgedehnt, das Gebiet von Merw bis zur Grenze von Persien und Afghanistan (1884) und den größten Teil des Pamirplateaus (1893) besetzt, wo ihre Macht sich mit der englischen berührte, und begannen (1896) mit dem Bau der sibirischen Eisenbahn. In Ostasien erwarben sie (1858/60) von China das Amurgebiet und die Küstenprovinz, wo 12*

4. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 180

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
180 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Dritter Abschnitt. Seit 1871. sie Wladiwostok gründeten. Ein Krieg zwischen Japan und China 1894/95 um die Schutzherrschaft über das von China abhängige Korea endete nach glänzenden Siegen der Japaner zu Wasser unter Admiral Ito und zu Lande unter Marschal! Yama-gata und General Oyama und nach der Einnahme der chinesischen Festung Port Arthur auf der Liautung-Halbinsel mit dem Frieden von Shimonoseki (auf der Südwestecke von Hondo). Rußland, Frankreich und Deutschland entrissen Japan einen Teil seiner Siegerbeute; es erhielt Formosa, Korea wurde unabhängige Bald darauf (Ende 1897) besetzte Rußland, um einen eisfreien Hafen am Großen Ozean zu haben, Port Arthur, nachdem Deutschland Kiautschou in Besitz genommen hatte. Infolge des wachsenden Fremdenhasses entstanden 1900 in China Unruhen, die zur Ermordung des deutschen Gesandten in Peking führten; das ver-anlaßte Deutschland wie die ändern Großmächte zur Entsendung von Truppen dorthin, die unter dem Oberkommando des Grafen Waldersee die Ruhe 1901 wiederherstellten und für den Frevel des Gesandtenmordes Sühne erzwangen. Eine weitere Folge dieser Wirren war, daß Rußland die Mandschurei besetzte und die mandschurische Eisenbahn bis Wladiwostok und von Charbin nach Port Arthur ausbaute. Und als es auch über Korea seinen Einfluß auszudehnen suchte, trat ihm Japan, in seinen Lebensinteressen bedroht, entgegen. b) Der russisch-japanische Krieg 1904—5. So zielbewußt und rücksichtslos die Russen in Ostasien ihre Macht ausgedehnt hatten, so lässig, ja leichtfertig hatten sie, besonders der Generalgouverneur Alexejew (spr.: Alex6jeff), sich der Möglichkeit eines Krieges gegenüber verhalten; auch die idealistischen Friedensneigungen des Zaren Nikolaus Ii. (1899 Haager Abrüstungskonferenz) wirkten in dieser Richtung ungünstig. Der Krieg, der furchtbarste der neuesten Geschichte, begann am 8. Febr. 1904 mit dem Überfall japanischer Torpedoböte auf die vor Port Arthur ankernde russische Flotte. In den nächsten Wochen landeten die Japaner große Truppenmassen, drängten die Russen aus Korea heraus und erzwangen anfangs Mai unter Kuroki den Übergang über den Jalu. Es folgte die Einschließung von Port Arthur durch Nogi; in der Festung kommandierte Stössel, die Seele

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 227

1911 - Breslau : Hirt
Die brigen Gromchte der Gegenwart. 227 (18811894) stellte den starren Despotismus wieder her und sttzte sich auf die grorussische, allen Fremden feindliche Bewegung und die griechische Kirche. Es wurde der Versuch gemacht, die zum Reiche gehrenden nichtrussischen Völker auf gewaltsame Weise zu russifiziereu. Nikolaus Ii. behielt dies System bis zum Ausbruch der russischen Revolution (1905) bei, die jetzt noch nicht als beendet gelten kann. uere Geschichte. 18771878 der Krieg gegen die Trkei. Rußland benutzte Wirren, die auf der Balkanhalbinsel ausgebrochen waren, um sich einzumischen. Serbien und Montenegro untersttzten einen Aufstand in der Herzegowina und in Bulgarien gegen die Trkei. Als diese siegreich war, verlangte Rußland von der Pforte die Einfhrung von Reformen und erklrte, da seine Bemhungen ergebnislos blieben, im Bunde mit Rumnien den Krieg. Seine Heere berschritten die Donau und rckten unter groen Schwierigkeiten nach blutigen Kmpfen am Schipkapa und vor der von Osman Pascha tapfer verteidigten Festung Plewna (n. des Balkan) unter Skobeleff bis dicht vor Konstantinopel. Gleichzeitig wurde Kars in Armenien erobert. Die Friedensbedingungen, denen sich die Trkei zu San Stefano (Mrz 1878) unterwarf, trafen auf den Widerspruch Englands, das einen Teil seiner Flotte nach Konstantinopel sandte, und sterreichs, das zu rsten begann. Auf dem Berliner Kongre (Junijuli 1878) wurden die Angelegenheiten der Trkei neu geregelt. Montenegro, Serbien und Rumnien wurden unabhngig und ein tributpflichtiges Frsten-tum Bulgarien neu geschaffen. Osterreich besetzte Bosnien und die Herzegowina, Rußland mute sich mit einem verhltnismig ge- ringen Gebietszuwachs begngen. Vordringen in Asien. Bereits im 16. Jahrhundert hatte Ru-laud Sibirien am Ob und Jrtisch, im 17. Jahrhundert den Norden des Erdteils erworben. Im 18. und 19. Jahrhundert drngte es der den Kaukasus nach Armenien und Persien vor, besetzte das Land zwischen dem Kaspischen Meere und dem Aralsee, unterwarf die Kirglsen und Turkmenen in Zentralasien. Dadurch hat es sich der Grenze von Britisch-Judien genhert, und in Afghanistan und Persien stoen die Bemhungen der beiden Mchte aufeinander. Whrend Rulands Macht weder in das Mittelmeer eindrang, noch den Persischen Golf und den Indischen Ozean erreichte, gewann es rnt uersten Orient" an der Kste des Stillen Ozeans einen eisfreien Hafem 1858 hatte sich Rußland die Amurprovinz, 1860 die Ksten-Provinz von China abtreten lassen. Hier entstand der Hafen Wladi-wostok. 1875 tauschte es von Japan Sachalin gegen die Kurilen ein. 1894 erwarb es Port Arthur am Golf von Petschili. 1895 ging es an die Verwirklichung des groartigen Planes, den uersten Osten mit Moskau durch eine Eisenbahn zu verbinden, und fhrte ihn im Laufe eines Jahrzehntes aus. Durch diese Bahn ist die krzeste Verbindung zwischen zwei der am dichtesten bevlkerten Gebiete der Erde, Ostasien 15*

6. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 231

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Das Weltstaatensystem 231 Gegensatz zu seinem Vorgänger mehr auf Österreich als auf Rußland stützte. 1909 verwandelte er Bulgarien in ein unabhängiges Königreich. Der Fürst von Montenegro hat als letzter Balkan-Montenegro herrscher sich die Königswürde zugelegt. Die von Österreich besetzten Provinzen Bosnien und Herzegowina wurden in den Donaustaat 1908 Bosnien^, einverleibt. In demselben Jahre brach unter dem Einflüsse der Wina Jungtürken in der Türkei die absolute Herrschaft des Sultans zusammen, und ein konstitutionelles Regime mit zwei Kammern wurde eingeführt. Eine Kräftigung des Staates ist aber noch nicht erfolgt. Die Schwäche der Türkei hat 1911 Italien zu einem Einfall in Tripolis veranlaßt. § 202. Das russische Weltreich. Nach dem Krimkriege suchte Alexander in Rußland Alexander Ii. durch Erleichterung des Verkehrs mit 1855-1881 dem Auslande, durch Eroberungen in Asien und innere Reformen sein Reich zu kräftigen und kulturell zu heben. Das Erstarken des Russentums kam der panslavistischen Bewegung zugute. Unter dem Namen einer slavischen Wohltätigkeitsgesellschaft, der auch der Thronfolger angehörte, betrieben die Nationalrussen seit der Einigung Deutschlands kräftiger als zuvor den Zusammenschluß aller Slaven gegenüber der germanischen Hegemonie. Die Regierung hielt jedoch zu Deutschland und Österreich (§ 192). Im Bewußtsein der eigenen Bajkan-Kraft sagte sich Rußland 1870 von den Bestimmungen des Pariser p0 Friedens (§171) los und erhielt dazu auf der Pontuskonferenz in London die Zustimmung Englands. Nach dem Berliner Kongreß (§ 201) hörte die Freundschaft Rußlands mit Deutschland und Österreich auf. Große Erfolge erzielte die russische Politik in Asien. Nach Vordringen der Eroberung Sibiriens wurde Turkestan bis zum Aralsee einverleibt. Auch Buchara und Chiwa erkannten die russische Oberhoheit an. Es gelang ferner die Turkmenen der Oase Merw zu unterjochen (1884) und durch Besetzung der Pamirs in fast unmittelbare Berührung mit Englands indischem Reiche zu kommen. Um einen Konflikt zu vermeiden, einigten sich England und Rußland über die Grenze zwischen Afghanistan und Turkestan. Später stellten sie in Persien den Bereich ihres Einflusses fest. Dabei wurde der Norden Rußland, der Osten England zugesprochen, Afghanistan ganz unter englischen Einfluß gebracht und die chinesische Oberhoheit in Tibet anerkannt. 1911 hat dann Rußland mit dem Deutschen Reiche in wirtschaftlicher Hinsicht ein Abkommen über Persien getroffen (Bagdadbahn). Die Transkaspische und die Sibirische Bahn sichern Rußland den Besitz seiner neuen Gebiete. Bei dem weiteren Vordringen zum Stillen Ozean stieß Rußland auf Japan. Nach Beendigung der chinesischen Wirren durch die Europäer (1900) blieb Rußland in der Mandschurei, um angeblich

7. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 180

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
180 jeden Anla zu Miverstndnissen zwischen beiden Mchten in Bezug auf Fragen zu beseitigen, die ihre Interessen aus dem asiatischen Kontinent berhren. Wegen Persiens haben die russische und die grobritannische Regierung die sich gegenseitig verpflichtet haben, die Unabhngigkeit und Integritt dieses Landes zu achten, und die aufrichtig die Aufrechterhaltung der Ruhe in diesem Lande und ebenso die dauernde Einfhrung von Vorteilen fr den Handel und die Industrie aller brigen Völker wnschen sich gegenseitig verpflichtet, irgendwelche Kon-Zessionen politischer oder kommerzieller Natur weder sr sich selbst nachzusuchen, noch zugunsten ihrer Untertanen oder der Untertanen dritter Mchte zu befrworten, und zwar Rußland nicht jenfeit einer Linie, die von Kasri der Chirin nach Jspahan, Jesdi und Hakk geht und bei dem Schnittpunkte der Grenzen Persiens, Rulands und Afghanistans endet, und Grobritannien nicht jenfeit einer Linie, die von der afghanistanischen Grenze beginnt, der Ghasik, Birdzand und Kerman geht und in Bender-Abbas endigt. Die vertragschlieenden Teile werden keinen Einspruch dagegen erheben, 'da ihren respektiven Untertanen in den zwischen den genannten Linien liegenden Gebieten Konzessionen erteilt werden. ... Wegen Afghanistan erklrt die englische Regierung, nicht die Absicht zu haben, die politischen Verhltnisse dieses Landes zu ndern; sie werde ihren Einflu nur in friedlichem Sinne geltend machen und Afghanistan nicht zu Maregeln er-mutigen, die fr Rußland bedrohlich wren, und verpflichtet sich ebenfo, keinen Teil Afghanistans an sich zu reien oder zu besetzen oder sich in seine innere Verwaltung einzumischen. Die kaiserlich russische Regierung erklrt, da sie Afghanistan als auerhalb ihrer Einflusphre befindlich anerkenne. Beide Regierungen er-klren, in Afghanistan den Grundsatz der Behandlungsgleichheit in bezug auf den Handel anzuerkennen; in Tibet erkennen beide Regierungen die souvernen Rechte ^ Chinas der Tibet an und verpflichten sich, feine territoriale Integritt zu respektieren, sich jeder Einmischung in seine innere Verwaltung zu enthalten, sowie keine diplomatischen Vertreter nach Lhassa zu entsenden..... 3. Quelle: Brief des englischen Ministers Grey an den franzsischen Botschafter Cambon vom 22. November 1912. Fundort: Englisches Blaubuch. Anlage l zu Nr. 105. . . . Sie haben auseinandergesetzt, da es, im Falle eine der beiden Re-giernngen dringenden Anla htte, einen unprovozierten Angriff einer dritten Macht zu erwarten, wesentlich sein knnte, zu wissen, ob sie sich in diesem Falle auf die bewaffnete Hilfe der anderen verlassen knne. Ich bin einverstanden, da, wenn eine der beiden Regierungen dringenden Anla htte, einen unprovozierten Angriff durch eine dritte Macht zu erwarten, oder etwas, was den allgemeinen Frieden bedrohen wrde, sie sofort mit der anderen in eine Errterung eintreten soll, ob beide Regierungen gemeinsam handeln sollen, um den Angriff zu ver-hten und den Frieden zu bewahren, und wenn ja, was fr gemeinsame Ma-nahmen sie ergreifen sollen. Falls diese Manahmen eine Aktion einbegreifen, so sollen die Plne der Generalstbe augenblicklich in Betracht gezogen werden, und die Regierungen werden dann darber entscheiden, wie weit sie in Wirksamkeit treten sollen.....

8. Der Weltkrieg - S. 56

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 56 — fischen Armeen hatte niederlegen müssen, den Oberbefehl an der Front in Kankasien (I. S. 88). Dieser neue Heerführer setzte es nun durch, daß ihm erhebliche Verstärkungen geschickt wurden. Vor der nun mit sehr bedeutenden Kräften im Spätherbst 1915 von neuem aufgenommenen Offensive räumte die schwache türkische Armee Kaukasien. Sie zog sich kämpfend auf Erzerum zurück, diese veraltete Festung als Sammelplatz betrachtend. Da an einen schnellen Nachschub nach dieser entfernten, bahnlosen Gegend nicht gedacht werden konnte mußte man türkischerseits auch diese Stadt aufgeben und sich auf die Höhen westlich der Stadt zurückziehen. Am 16. Februar 1916 fiel Erzerum in die Hände des Feindes. Und selbst hierauf beschränkte sich noch nicht der Erfolg der Ruffeu. Sie bemächtigten sich in den nächsten Monaten weiterer1 großer Teile des türkischen Armeniens. Bitlis, Ersingjan und die Hafenstadt Trapezuut gerieten in ihren Besitz, und in frevelhafter Mißachtung aller Grundsätze des Völkerrechts besetzten sie den größten Teil des neutralen Persiens. Wohl versuchten die Türken, den russischen Erbfeind aus ihrem und dem persischen Gebiet zu vertreiben. Im Hochsommer 1916 schickte die türkische Heeresleitung den größten Teil der nach dem Fall von Kut-el°Amara zur Verfügung stehenden Truppen von Bagdad aus gegen die Russen in Persien vor und warfen sie ganz beträchtlich in Richtung auf Teheran zurück. Um dieselbe Zeit ging die bedeutend verstärkte türkische Armee in Armenien kraftvoll vor und nahm Bitlis wieder in Besitz. Aber ein großer Teil Persiens und fast ganz Armenien blieb in den Händen der Russen. Diese rühmten sich laut ihrer Erfolge und schätzten sie darum so außerordentlich hoch ein, weil sie glaubteu, durch die leichte Eroberung in diesen entlegenen Ländern eine gewisse Entschädigung für den Verlust von Landgebiet zu erhalten, den sie im Sommer vorher in so reichem Maße im Westen ihres Reiches erlebt hatten. 4. Die Kämpfe in Mesopotamien. Ein sehr wechselreiches Bild boten die kriegerischen Ereignisse ans dem dritten asiatischen Kriegsschauplätze, die Vorgänge in dem alten Mesopotamien oder Jrak-Arabi, wie der Türke den südlichen Teil dieses Landes nennt. Es ist bereits bei der Darstellung der Beziehungen zwischen England und Deutschland gezeigt worden, welchen Wert England dem Euphrat- und Tigrisland beilegt, und wie gerade hier deutsche und englische Interessen aufeinanderstoßen (I. S. 8). Es nahm daher nicht wunder, daß die Engländer in dem Augenblick, da der Krieg ausgebrochen war, alles versuchte», sich gerade dieses Landes zu bemächtigen. Zu diesem politischen Beweggründe kam ein strategischer insofern, als ein in dem alten Zwischenstromlande stehendes Heer eine ständige Flankenbedrohung der gegen den Sueskaual gerichteten türkischen Unternehmungen bilden würde. Schon vor der Kriegserklärung zog England auf den im persischen Meerbusen liegenden Bahrein-Inseln namentlich indische Truppen zusammen. Sobald dann die Türkei in den Krieg eintrat, landete England diese Truppen im Mündungsgebiet des Schat-el-Arab. Die Türken hatten hier nur etwa 7000 Mann stehen. Diese wenigen Truppen zogen sich vor der Übermacht nach Norden zurück. So fiel den Engländern bald das ganze Schat-el-Arab-Gebiet mit der Handelsstadt Basra in die Hände. Ohne große Hindernisse drangen sie dann in die Ebene der beiden Ströme ein und näherten sich, am Tigris vor. rückend, ganz bedenklich der alten Industrie- und Handelsstadt Bagdad. In

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 530

1858 - Weimar : Böhlau
530 von den Türken unabhängig gemacht und in alter Herrlichkeit wieder hergestellt. Er liebte die Künste des Friedens und beförderte Gewerbe und Handel. In I späh an entstand eine armenische Kolonie, in deren geschickte Hände der ganze persische Handel überging. Armenier beherrschten nicht nur den Landhandel Asiens, sondern dehnten ihre Ge- schäfte auch nach den Hauptplätzen Europa's aus. Die Portugiesen, durch diese neue Konkurrenz beunruhigt, verlangten, daß die Perser die Waren in den portugiesischen Magazinen kaufen, sich portugiesischer Schiffe bedienen und hohe Frachten und Zölle zahlen sollten. Diese Tyrannei empörte Schah Abbas und er schlug den Engländern eine Vereinigung der Streitkräfte vor, um Hormus zu belagern. Die Engländer schick- ten eine Flottenabtheilung, und die Stadt mußte sich ergeben. Hormus erstand nicht wieder aus seinen Trümmern, aber ein wenige Stunden davon entfernter Ort, Gamron oder Bender Abassi wurde nun der Stapelort für den persisch-indischen Handel, welcher auch den Engländern höchst gewinnreich war Der siegreiche Krieg Cromwells gegen die holländische Seeherrschaft hob etwas die gedrückte Lage der englischen Kompagnie; doch die aus Java und den Molukken weggenommenen Faktoreien erhielten die Eng- länder nicht zurück. Unter der Republik trat eine Zeit ein, wo der in- dische Handel ganz frei und der Privatthätigkeit offen war. Bei der freien Konkurrenz wurden die indischen Einfuhren größer in Betrag und auch ungleich wohlfeiler im Preis. Dennoch wurde der Kompagnie 1657 ihr Freibrief erneuert und derselbe später auch von Karl Ii. be- stätigt. Die Fortschritte der Kompagnie waren nur gering. Die Hollän- der, im Besitz größerer Mittel und einer befestigten Macht, hinderten sie, wo sich nur immer Gelegenheit fand. Einen werthvollen Zuwachs erhielt die Kompagnie durch die Insel Bombay, welche Karl Ii. von seiner Gemahlin, einer portugiesischen Prinzessin, erhalten hatte, und 1668 an die Kompagnie abtrat. Bombay wurde nun der Hauptplatz von Vorderindien. In Bengalen erwarb die Kompagnie 1689 Land- besitz und gründete Kalkutta. Die englische Mit der Revolution von 1688 trat England aus seinen Lehr- und ^ndusme m tzernjahren hinüber in die Manneßreife und Selbständigkeit. Die Bill of rights befreite den Bürgerstand von den letzten Resten deß Mittel- alters, stellte ihn in der Vertretung und Gesetzgebung des Landes eben- bürtig, ja erhob ihn durch das ausschließende Bewilligungsrecht der Steuern über die anderen Stände. Die Verwaltung stand unter Aus- sicht und Einfluß der öffentlichen Meinung, die Gesetzgebung war nur der Ausdruck des Nationalwillens, und ein glückliches Einverständniß der Gewalten, ein Gleichgewicht der Kräfte bildete sich aus. Die Handels- politik, welche aus dem Kontinent als eine Kabinetssache galt, wurde in England Nationalsache. Daß Wilhelm Iii. aus dem Handelsstaats wo er aufgewachsen war, richtige Grundsätze von Staats- und Volks- wirthschast auf den Thron von England mitbrachte, erleichterte nicht wenig die Maßregeln, welche zu treffen waren, um die Herrschaft auf den Meeren zu erlangen und die Mitbewerbung Frankreichs zu beseiti- gen. Die spanische und portugiesische Marine war zerstört, die hollän-

10. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 184

1901 - Leipzig : Teubner
184 Iv. Die Gründung der Nationalstaaten und des Verfassungslebens. Nikolaus'i Nikolaus I. an einer Krankheit, die fast einem Selbstmorde glich. Ihm L^März E5. folgte sein Sohn, der milde Alexander Ii. Nach einer an Kämpfen und furchtbaren Leiden reichen Belagerung wnrde das von Gortschakoff tapfer verteidigte Sebastopol erstürmt (Pelissier, Herzog von Malakoff). Obwohl Murawieff in Armenien die Festnng Kars (fw. v. Tiflis) er-Pariser Friede' obert hatte, so mußte doch Rußland im Pariser Frieden, abgesehen von 30. Marz 1856. e|ner Landabtretung am linken Donauufer, jedem Anspruch auf ein Schutzrecht über die Christen in der Türkei entsagen und sich verpflichten, im Schwarzen Meere keine Kriegsschiffe zu halten. Preußens Friedrich Wilhelm Iv. behielt während des Krieges zwar enge Wlhf' Fühlung mit Österreich, ließ sich aber zu keiner unfreundlichen Maßregel gegen Rußland verleiten. Diese besonnene, besonders von dem preußischen Bundestagsgesandten O. v. Bismarck befürwortete Politik hatte zwar die Folge, daß Preußen anfangs vom Pariser Friedenskongreß ausgeschlossen wurde, trug aber später ihre guten Früchte. Zar Alexander Ii. 2. Die Folgen. Reformen in Rußland. Durch den Krimkrieg ^unm^ine^ toor Rußlands Übergewicht in Europa gebrochen. Um die lange versäumte Reformen, innere Kräftigung seines Reiches nachzuholen, führte der humane Zar Alexander Ii. eine Reihe von Reformen ein. Die Zensur der Presse wurde gemildert, die Steuer auf die Pässe ins Ausland bedeutend herabgesetzt, der Eisenbahnbau thatkräftig gefördert, eine neue Gerichtsverfassung mit Schwurgerichten und rascherem Prozeßgang eingeführt, das Gleichgewicht des Budgets hergestellt, der jährliche Voranschlag des Staatshaushalts veröffentlicht, die Dienstpflicht im Heere von 25 Jahren auf 7 herabgesetzt, die körperliche Züchtigung beseitigt und die Bildung des Offiziercorps gehoben. Aufhebung der Die wichtigste Maßregel war die Aufhebung der Leibeigenschaft, ?März"i86? 3- März 1861, die Aufhebung der gutsherrlichen Polizei, die Zusammenlegung der Bauernhöfe zu Gemeinden und die Einsetzung gewählter Friedensrichter. Bei dem durchgehenden Mangel an Schulbildung führte die überhastete Bauernbefreiung (binnen 2 Jahren) nicht nur den teilweisen Ruin des Adels herbei, sondern zeitigte auch unter den Bauern vielfach Unlust zur Arbeit und bewirkte so wirtschaftlichen Verfall. Sozialistische Gedanken, die von schwärmerischen Idealisten unter der halbreifen studierenden Jugend und dem unreifen Volke verbreitet wurden, erzeugten überall Gärung. 3. Die Entwicklung der Verhältnisse in Mittel- und Ost-asien. In Ostindien dehnten die Engländer ihre Herrschaft immer weiter ans und rissen die Hälfte von Birma an sich. Infolge der Erbitterung der Indier gegen die Engländer, deren Fabrikwaren die nationale Industrie verdrängten und deren Kultur alle alten Ordnungen bedrohte, brach eine Aufstand in allgemeine Empörung aus, die nur mit Mühe überwältigt wurde. Die 1857-1858 Verwaltung des Landes ging ant 1. Sept. 1858 von der Ostindischen Kompagnie auf den englischen Staat über. Seit 1852 begannen die Russen Rußlands in Tnrkestan vorzudringen, unterwarfen Kokand und brachten die Khanate Teestav" von Bokhara und Khtwa in Abhängigkeit. Um den Besitz Indiens gegen 1852-1873 Rußland zu sichern, schlossen die Engländer 1869 ein Bündnis mit dem
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